Barrierefreiheit wird Pflicht - wie KI-Tools zusätzlich Ihren Umsatz steigern

Ab 28. Juni 2025 sind barrierefreie Webseiten Pflicht. 74 % der Unternehmen haben schon Kund:innen durch mangelnde Zugänglichkeit verloren. Wer jetzt auf KI-gestützte Lösungen setzt, steigert nicht nur die Nutzerfreundlichkeit – sondern oft auch den Umsatz.

Kurz zusammengefasst

Ab Juni 2025 wird digitale Barrierefreiheit Pflicht. Unternehmen müssen Webseiten und Online-Shops barrierefrei gestalten – sonst drohen Sanktionen.

Barrierefreiheit lohnt sich: 38 % der Firmen steigerten damit ihren Umsatz. KI-Tools helfen bei der Umsetzung, ersetzen aber nicht Fachwissen und manuelle Tests.

Wer jetzt handelt, erfüllt nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern verbessert auch die Nutzerfreundlichkeit und erreicht neue Zielgruppen

Mit KI zur Barrierefreiheit

38 % steigerten ihren Umsatz mit inklusivem Webdesign

Am 28. Juni 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Ab diesem Stichtag müssen sämtliche neu eingeführten Produkte und Services sowie bestehende Internetseiten und Online-Shops, über die Transaktionen möglich sind, barrierefrei gestaltet sein. Unternehmen sind verpflichtet, ihre digitalen Angebote entsprechend anzupassen, um allen Menschen uneingeschränkten Zugang zu ermöglichen. Wichtige Zahlen zur Barrierefreiheit:

  • 74 % haben durch fehlende barrierefreie Funktionen bereits Kunden verloren
  • 38 % der Unternehmen steigerten ihren Umsatz mit einem inklusiven Webdesign
  • Mehr als die Hälfte der Unternehmen setzen KI-gesteuerte Lösungen ein

Digitale Barrierefreiheit betrifft uns alle

Digitale Teilhabe betrifft nicht nur die 7,9 Millionen Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung in Deutschland, sondern auch Personen mit wenig Erfahrung im Umgang mit dem Internet sowie Senioren. Verbesserte Bedienbarkeit, klare Strukturen, kontrastreiche Gestaltung und zugängliche Inhalte steigern die Nutzerfreundlichkeit für sämtliche Zielgruppen. Laut einer Capterra-Umfrage konnten 38 % der befragten Firmen durch barrierefreie Webseiten ihren Umsatz steigern.

Wer feststellt, dass das eigene Angebot noch nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht, muss umgehend Maßnahmen zur Anpassung einleiten. Bei Verstößen drohen Sanktionen. Da die Umsetzung komplex sein kann, empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen. Bis die eigene Webseite BFSG konform ist, sollten Unternehmen ihre Pläne transparent kommunizieren und vorübergehend alternative Kontaktmöglichkeiten, etwa telefonische Unterstützung oder barrierefreie Dokumente auf Anfrage, bereitstellen.

Unternehmen setzen auf Künstliche Intelligenz

Eine der größten Herausforderungen ist die technische Komplexität. Die Umsetzung erfordert oftmals Fachwissen in Bereichen wie HTML, CSS und JavaScript. Besonders ältere Systeme stellen Unternehmen vor zusätzliche Hürden. Daher setzen immer mehr Betriebe auf Künstliche Intelligenz: Bereits 54 % nutzen laut Capterra-Studie KI-basierte Lösungen, um Barrieren zu erkennen und zu beseitigen – etwa durch automatische Generierung von Bildbeschreibungen, Prüfung von Farbkontrasten oder Erstellung von Untertiteln. Zudem nutzen Unternehmen weitere Technologien zur Steigerung der digitalen Barrierefreiheit.

So setzen unter anderem:

  • 47% der Unternehmen auf Software zum Prüfen bzw. Testen der Barrierefreiheit und
  • 44% der Unternehmen auf Software zur Website-Erstellung, darunter Erweiterungen und Widgets, die Funktionen zur Verbesserung der Barrierefreiheit bieten

Dennoch ersetzt Technologie nicht die notwendige Fachkompetenz und sorgfältige Tests. Für eine vollständige Umsetzung empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  1. Relevante Produkte und Services identifizieren, auch bestehende digitale Angebote prüfen.
  2. Rechtliche Vorgaben für Webseiten, Dokumente und andere Inhalte analysieren.
  3. Umfassende Überprüfung der Zugänglichkeit – sowohl mit Tools als auch durch manuelle Tests und Einbindung von Menschen mit Behinderungen.
  4. Technische Anpassungen vornehmen, dabei gezielt KI-Tools einsetzen.
  5. Prozesse und Workflows anpassen, Barrierefreiheit in allen Entwicklungsphasen verankern.
  6. Eine öffentlich zugängliche Erklärung zur Barrierefreiheit veröffentlichen und Maßnahmen dokumentieren.

Unsere Empfehlung: Hybrider Ansatz

Für die ganzheitliche Umsetzung der Barrierefreiheit setzen wir von danova auf eine sinnvolle Kombination von automatisierten Tools für die individuelle Anpassung dynamischer Inhalte auf der Website sowie Anpassung der Website auf Grundlage manueller Prüfungen durch umfangreiche Audits. In beiden Fällen ist die künstliche Intelligenz - an der richtigen Stelle eingesetzt - eine große Bereicherung.

Barrierefreiheit als Chance

„Barrierefreie Gestaltung ist mehr als eine gesetzliche Pflicht – sie bietet Unternehmen die Chance, neue Zielgruppen zu erschließen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen”, berichtet Ines Bahr, Senior Content Analyst bei Capterra Deutschland.

Über die Hälfte der befragten Unternehmen berichten von gestiegener Kundenbindung (53 %), verbesserten SEO- und Social-Media-Ergebnissen (je 39 %) sowie höheren Umsätzen (38 %) nach Einführung entsprechender Funktionen. Webseiten, die Funktionen der Barrierefreiheit umsetzen, beziehen dadurch nicht nur neue Kunden mit Beeinträchtigungen ein, sondern gestalten ihre Webseite für alle Kunden attraktiver und damit nutzerfreundlicher.

Weitere Informationen und Softwarelösungen zur Umsetzung digitaler Barrierefreiheit finden Sie unter: https://www.capterra.com.de/blog/7625/ki-barrierefreiheit


Quelle: Capterra-Umfrage zur digitalen Barrierefreiheit, Juli 2024, n=2.748 Befragte weltweit.